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20. Nov. 2021

Owning it: Die Rolle des agilen Product Owners

Der Product Owner hat ein klar definiertes Ziel: gemeinsam mit dem Scrum-Team Mehrwert zu schaffen – durch das Produzieren eines neuen Produktes. Um dies zu erreichen, fungiert er als Bindeglied zwischen verschiedenen Akteuren: Stakeholdern, Kunden, Scrum Master und Entwicklungsteam. “Durch diese zentrale Position sind die Aufgaben des Agile Product Owner, gelinde gesagt, anspruchsvoll”, sagt Renate Cremer, Trainerin bei Gladwell Academy und zertifizierte SPC. In diesem Blog konzentriert sich Renate auf die Rolle des agilen Product Owners sowie auf die entsprechenden Aktivitäten und den Product Backlog.

Agile Product Owner – auf den Punkt gebracht

Was macht der Product Owner eigentlich? ”Es ist sehr abwechslungsreich. Einige Aufgaben des POs werden im Scrum Framework beschrieben – zum Beispiel Managen des Product Backlogs, Wertmaximierung und Stakeholder-Management”, sagt Renate. Darüber hinaus konzentriert sich der Agile Product Owner auf Inhaltliches, und Fragen wie:

  • Was machen wir?
  • Warum tun wir das?
  • Was ist die zugrunde liegende Vision?

Diese Fragen helfen dem Product Owner die Wünsche des Kunden oder Stakeholders zu definieren. “Die Rolle wird oft mit der eines traditionellen Produktmanagers verglichen. Während letzterer sich in erster Linie auf das Schreiben von Plänen und die Strukturierung und Organisation von Projekten konzentriert, denkt der agile Product Owner an die Fragestellung oder das Thema an sich”, sagt Renate. “Das Entwicklungsteam bestimmt dann, wie man damit aus technischer Sicht umgeht. Gemeinsam mit dem Scrum Master versucht der Product Owner eine Situation zu schaffen, in der das Team seine beste Leistung erbringen kann.”

Product Owner Aufgaben – theoretisch betrachtet

Rein theoretisch bestehen die Aufgaben des Product Owners aus dem Dialog mit Kunden und Stakeholdern. “‘Stakeholder’ bezieht sich auf alle, die in der Organisation des Product Owners tätig sind. Das kann z.B. sein: ein Marketingteam, das an einer bestimmten App arbeitet, die Finanzabteilung, die sich auf interne Anwendungen wie das ERP-System konzentriert, oder HR, das Verbesserungen an den Lohn- und Personalverwaltungsprozessen vornehmen”, sagt Renate.

Theoretisch ist es vorzuziehen, dass der Product Owner auch Kunden – andere Unternehmen, die seine Produkte kaufen – besucht, um die Anforderungen und Entwicklungen auf dem Markt genau zu verfolgen. Der PO arbeitet auch mit dem Entwicklungsteam zusammen, um dabei auftretenden Fragen zu beantworten.

Entscheiden, priorisieren, schützen: der Product Owner in der Praxis

In der Praxis ist der Product Owner in der perfekten Position, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Und er legt dabei fest, welche Aktivitäten vom Entwicklungsteam zu behandeln sind. ” Als Product Owner ist man über den vollen Kontext rundum Entscheidungen informiert. Dadurch kann der Product Owner wichtige Entscheidungen begründen – und sogar “Nein” zu Stakeholder sagen, wenn bestimmte Anfragen nicht die höchste Priorität haben”, sagt Renate. “Damit schützt der Product Owner eine der wichtigsten Säulen des Prozesses: das Entwicklungsteam.”

Da der Product Owner über den gesamten Kontext informiert ist, in dem Entscheidungen getroffen werden, kann er alle Entscheidungen konsequent begründen.

Verantwortlichkeiten des Product Owners

Durch die klare Erläuterung und Aufrechterhaltung von Prioritäten zwischen Stakeholdern und Kunden können sich die Teammitglieder auf ihre Arbeit und die Wertschöpfung konzentrieren.

Weitere Aufgaben des Product Owners sind:

  • Den Backlog auf dem neuesten Stand zu halten – immer basierend auf Kundenpriorität.
  • Die Kundenpräferenzen in technische Begriffe zu ‘übersetzen’ und umgekehrt; und dies in User Storys zu beschreiben.
  • Das Erfüllen von Qualitätsstandards der Stakeholders und Kunden durch das Entwicklungsteam.
  • Das Sicherstellen, dass das Entwicklungsteam die Elemente im Product Backlog versteht.
  • Das Einbeziehung von Stakeholdern und Kunden in die Sprint Review und in die Entgegennahme von Feedback.
  • Eine Vision des Endprodukts erstellen und Entwicklungen auf dem Markt beobachten.

Wahre Geschichten: Bedeutung des Product Backlogs

Der Product Backlog ist die einzige Quelle der Wahrheit. Er ist eine endlose To-Do-Liste, die alle Wünsche der Stakeholder enthält. “Normalerweise ist die Idee alles auf solch einer Liste abzuhaken, aber das ist nicht das Ziel von Scrum”, sagt Renate, denn “das Produkt ist im Prinzip nie fertig.” Sie bietet ein paar Fakten:

  • Der Product Backlog enthält zu jeder Zeit relevante Informationen, die Mitgliedern des Scrum-Teams und Stakeholdern zur Verfügung stehen. Sie sehen die Position ihrer Artikel und auch, woran genau das Entwicklungsteam gerade arbeitet.
  • Der Product Backlog ist ein intelligentes Dokument, in dem die Reihenfolge der Artikel basierend auf Prioritäten bestimmt wird. Je höher ein Artikel im Product Backlog, desto detaillierter muss die Entwicklung der entsprechenden User Story sein, um den Artikel im kommenden Sprint gut bearbeiten zu können.
  • Die Akzeptanzkriterien und -anforderungen müssen für alle verständlich formuliert sein – auch für diejenigen, die den Hintergrund davon nicht kennen, und für Menschen, die nicht technisch versiert und/oder erfahren sind.
  • Die Positionen, die im Product Backlog niedriger sind, sind noch nicht entwickelt, da sie sich durch Änderungen von höher gelegenen Artikeln noch ändern können.

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Prioritäten im Product Backlog

Der Product Owner führt eine ganze Reihe von Gesprächen, um einen Ausgangspunkt zu finden und um die wichtigsten Backlog-Artikel im Kontext zu bestimmen. In der Tat muss er oder sie in allen Aspekten auf dem Laufenden sein, da die Rolle des Product Owners das Bindeglied zwischen allen Wünschen im Product Backlog ist. Dazu gehört auch, sich des Wertes von Stakeholdern bewusst zu sein, die weniger prominent sind. “Nur dann ist es möglich, einen vollständigen Überblick über das zu liefernde Produkt zu erstellen. Product Owner haben es oft schwer, den Backlog transparent und klar zu machen. Das liegt zum Teil daran, dass Prioritäten die Zusammenarbeit bestimmen und der Backlog zahlreiche Interessen vertritt”, sagt Renate.

Die Herausforderungen des agilen Product Owners

Der Agile Product Owner ist eine herausfordernde Rolle, bei der Sie im Mittelpunkt des Geschehens stehen – Sie ‘ownen’ sie wirklich. Sie sind der einzige Ansprechpartner für alle Beteiligten und müssen sicherstellen, dass das Project kontinuierlich Mehrwert liefert. “Das bedeutet, dass Sie standfest in ihren getroffenen Entscheidungen sein müssen. Um richtig priorisieren zu können, sind ein agiles Mindset, Scrum-Prinzipien und -Werte des Agile Manifesto absolut notwendig”, sagt Renate. “Während unseres Professional Scrum Product Owner / PSPO I Trainings werden diese Aspekte ausführlich behandelt, so dass Sie fundierte Entscheidungen treffen, diese untermauern können und dabei das Vertrauen aller Beteiligten genießen.”

Autor ‘Die Rolle der agilen Product Owners’: Renate Cremer

Renate Cremer ist zertifizierter Scaled Agile Program Consultant (SPC) und daher berechtigt, die folgenden Scaled Agile Kurse zu unterrichten: SAFe Agilist (SA), SAFe Practitioner (SP), SAFe PM / PO (SPMPO), SAFe Scrum Master (SM). Darüber hinaus ist sie berechtigt, für die Agile Scrum Foundation (Exin), Professional Product Owner I (PSPO I), Professional Scrum Master I (PSM I) von Scrum.org zu lehren und zu prüfen und ist DISC-zertifiziert.

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