Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.
Agilität erfordert die Akzeptanz, dass jegliches komplexe System, wie eine Organisation, von Natur aus selbst-organisiert ist. Wenn wir uns diese Selbst-Organisation zu Nutze machen wollen, ist dies ein Fakt, den wir zu aller erst zu akzeptieren haben. Wir können Selbst-Organisation nicht kontrollieren. Wir können sie facilitieren und wir können sie mitformen.
In den meisten Start-ups treffen wir auf eine so genannte Netzwerkstruktur. Im Fehlen eines von top-down verordneten Organisationsmodells und angesichts eines gemeinsamen Ziels organisieren sich Menschen auf natürliche Weise so, dass Informationen ungehindert fließen und dass sie die relevanten Personen in ihre Überlegungen einbeziehen und auf einen gemeinsamen „Purpose“ hinarbeiten. In dem Bemühen, diese Verbindungen effizienter zu gestalten, wenn die Organisation wächst, haben wir Menschen angesichts der Unmöglichkeit, dass jeder mit jedem regelmäßig in Verbindung steht, hierarchische Top-down-Organisationsmodelle eingeführt.
Skalierte agile Methoden wie SAFe plädieren für ein „duales Betriebssystem“, das die traditionelle Hierarchie beibehält, um Effizienz und Stabilität zu gewährleisten, und gleichzeitig ein dynamisches Netzwerk von Menschen zulässt, die mit der Geschwindigkeit der Innovation arbeiten. Während dieses duale Betriebssystem der Ambiguität zwischen Stabilität und Agilität gerecht wird, lautet die grundlegende Frage: Wie können wir die natürliche Selbstorganisation von Menschen auf einer skalierten Ebene in Form eines Organisationsmodells konzeptualisieren? Natürliche Selbstorganisation zu akzeptieren und zuzulassen, bedeutet, dass wir die bisherigen Organisationsmodelle transzendieren müssen. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel und eine neue Logik – eine neue Denkweise –, weshalb dies ein so schwieriges Unterfangen ist. Scaled-Agile-Methoden haben sich dieser Herausforderung gestellt, und Gladwell hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Modelle gemeinsam mit seinen Kunden zu entwickeln.
Es ist die Dichotomie zwischen Instabilität und Stabilität in der die Agilität zu finden ist.
Ein Aspekt der Selbstorganisation besteht darin, Emergenz zuzulassen, insbesondere emergentes Design und Architektur, die sich mit der Bereitstellung von Funktionen und sich ändernden Bedürfnissen und Anforderungen weiterentwickeln. Darüber hinaus vertraut eine agile Führungskraft darauf, dass ihre Mitarbeitenden über die entsprechenden Kompetenzen verfügen, um zu wissen, wie die Aufgabe am besten zu erledigen ist (Prinzip 5), und gibt ihnen daher die Freiheit, diese Wie-Entscheidungen eigenständig zu treffen. Außerdem ist Partizipation essenziell; In einer agilen Organisation sind all jene willkommen Beiträge zu leisten, die etwas Relevantes zu einem bestimmten Thema beitragen können. Wenn eine Organisation echte Agilität lebt, fühlen sich die Mitarbeitenden kollektiv für das Wohlergehen der Organisation verantwortlich, so dass sie sich nicht hinter ihrer Stellenbeschreibung verstecken, sondern handeln und kein Blatt vor dem Mund nehmen, wenn sie auf Probleme stoßen.
Sind Sie neugierig auf die wissenschaftlich fundierten Prinzipien, die die Selbstorganisation facilitieren und es uns ermöglichen, uns diese zu Nutze zu machen? Wir haben unser zweites Transformation Journey Webinar aufgezeichnet, so dass Sie es jederzeit bequem anschauen können: https://www.gladwellacademy.com/knowledge/webinar/theory-practice-in-enabling-agile-self-organization
Einführung in das Agile Manifest & Teil 1 – Das agile Team: Fähigkeiten & Kultur
Prinzip 1: Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Lieferung wertvoller Lösungen* zufrieden zu stellen
Prinzip 2: Sich ändernde Anforderungen willkommen heißen, auch in der fortgeschrittenen Phase der Entwicklung. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden
Prinzip 3: Liefere funktionierende Lösungen* regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne
Prinzip 4: Fachexperten und das Team* müssen während des gesamten Prozesses eng zusammenarbeiten
Prinzip 5: Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen
Prinzip 6: Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Teams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht
Prinzip 7: Die funktionierende Lösung* ist das wichtigste Fortschrittsmaß
Prinzip 8: Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, das Team* und die Nutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können
Prinzip 9: Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität
Prinzip 10: Einfachheit – die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren – ist essenziell
Prinzip 11: Die besten Architekten, Voraussetzungen und Designs entstehen in selbstorganisierten Teams
Prinzip 12: In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.
Wert 1: Wir wertschätzen Individuen und Interaktionen statt Prozesse und Werkzeuge
Wert 2: Wir ziehen funktionierende Lösungen* einer umfassenden Dokumentation vor
Wert 3: Wir stellen die Zusammenarbeit mit unseren Kunden über Vertragsverhandlungen
Wert 4: Wir schätzen es, auf Veränderungen zu reagieren, anstatt einem Plan zu folgen
*LEGENDE:
Business Value: Business Value umfasst alle Leistungen, Funktionen oder Verbesserungen, die direkt zur Kundenzufriedenheit, zum Wohlbefinden der Mitarbeiter oder zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen. Er umfasst nicht nur kundenorientierte Elemente, sondern auch interne Enabler, die die Effizienz und Effektivität innerhalb des Unternehmens verbessern.
Entwickler („Developers“): wurde durch „Team“ ausgetauscht, um anzuerkennen, dass agile Teams eine Vielzahl von Rollen und Funktionen umfassen können, die über die reine Softwareentwicklung hinausgehen
Iteration: Eine Iteration bezieht sich auf eine bestimmte Phase oder einen Zyklus innerhalb eines Entwicklungsprozesses, in dem eine Reihe von Aufgaben oder Aktivitäten in einem festgelegten Zeitrahmen abgeschlossen werden. In der Scrum-Methodik wird eine Iteration als Sprint bezeichnet und dauert in der Regel 2 bis 4 Wochen, in denen eine Reihe von priorisierten Arbeitselementen abgeschlossen wird.
Lead time: Als „lead time“ wird die Zeit bezeichnet, die eine Aufgabe oder ein Projekt von der ersten Anfrage oder Konzeption bis zum Abschluss benötigt, einschließlich aller erforderlichen Prozesse und Schritte.
MVP (Minimum Viable Product): Das MVP ist eine grundlegende, funktionsfähige Version eines Produkts oder einer Dienstleistung, die wesentliche Funktionen enthält, so dass es eingesetzt oder freigegeben werden kann, um frühes Feedback von Nutzern oder Kunden einzuholen.
Software: wurde durch “Lösung” ersetzt, um auszudrücken, dass Agilität nicht nur für die Softwareentwicklung gilt, sondern für jede Art von Wert, den ein Unternehmen dem Kunden bietet.